Augen:
Ein gesundes Auge reinigt sich selber, und hat keine spezielle Pflege nötig. Die empfindliche Hornhaut wird ständig mit Tränenflüssigkeit feucht gehalten, die von den Tränendrüsen produziert wird. Wird die Hornhaut irritiert, erhöht sich die Tränenproduktion. Bei einem gesunden Auge wird die Tränenflüssigkeit via den Tränenkanälen zur Nasenhöhle abgeleitet. Staub und andere Verschmutzungen sammeln sich im inneren Augenwinkel, und können einfach mit einem Gazetuch entfernt werden.
Augenprobleme:
Bei Hunden, die große, etwas hervorstehende Augen und/oder sehr lange und dichte Kopfbehaarung haben, kann es durch ständiges pieken der Haare in den Augen zu einer derart erhöhten Tränenproduktion kommen, dass diese Mengen an Flüssigkeit nicht mehr durch die Tränenkanäle abfließen kann, sondern über den inneren Augenwinkel spült. Zu erkennen ist das an den rotbraun verfärbten Haaren, die wie eine Straße vom inneren Auge nach unten verläuft. Im inneren Augenwinkel bilden sich dicke Krusten unter denen die Haut nässend rot oder sogar entzündet ist.
Eine Verengung der Tränenkanäle oder auch das Fehlen von Tränenkanälen hat die gleichen Folgen.
Als dritten Grund gibt es das Entropium oder Roll-Lid, wobei sich die Augenlider nach innen drehen und dabei die Wimpern permanent die Bindehaut reizen.
Im ersten Fall kann der Hundetrimmer durch ständiges Einkürzen der Haare, die in Richtung des Augapfels wachsen, Abhilfe schaffen. Im zweiten und dritten Fall wird der Tierarzt durch eine Operation die Ursache beheben können.
Bei älteren Tieren können auch Warzen und Gerstenkörner über die Hornhaut reiben. Diese sollten vom Tierarzt entfernt werden.
Das Gegenteil von der Überproduktion der Tränenflüssigkeit ist das > Dry eye <; eine fehlende oder unzureichende Tränenproduktion, wobei sich auf dem Auge eitriger, klebriger Schleim bildet, der das Auge verkrustet. Zur Behandlung muss mehrmals täglich eine Tränenersatzflüssigkeit in die Augen geträufelt werden.
Eine Bindehautentzündung kann sehr viele Ursachen haben.
Sand, Staub und Wind ebenso wie Allergie auf Blütenpollen oder Infektion mit Bakterien ( Erkältung ) und Viren (Staupe ).
Zur Behandlung wird der Tierarzt eine der Ursache entsprechende Salbe verschreiben.
Weitere Tipps zur Behandlung der erkrankten Augen:
Ohren:
Gesunde Ohren reinigen sich selber.
Die Ohrmuschel kann, wenn nötig mit etwas Babyöl sauber gerieben werden. Kleine Restchen Ohrenschmalz in den äußeren Falten können mit Wattestäbchen entfernt werden (nicht für den Gehörgang benutzen).
Wichtig ist besonders bei Lang- und Rauhaarigen Hunden das Entfernen von Haaren aus dem Gehörgang, damit diese nicht zusammen mit dem Ohrenschmalz dicke Pfropfen bilden, die das Ohr abschließen. Dadurch können dann Ohrentzündungen entstehen.
Diese wiederum können unbehandelt eine Überproduktion von Ohrschmalz verursachen.
Ohrentzündungen müssen vom Tierarzt behandelt werden. Ohrreiniger dürfen nicht bei erkrankten Ohren angewendet werden, weil sie die Diagnose des Tierarztes erschweren, und bei einem Loch im Trommelfell schwere Schäden verursachen.
Auch hier gilt: Tubenspitze nicht mit dem erkrankten Ohr in Kontakt bringen!(Ohrmilben z.B. können so von einem Ohr zum anderen übertragen werden).
Analdrüsen:
Das sind zwei kleine Duftdrüsen, die sich im Schließmuskel um den Anus befinden. Bei einem normalen Stuhlgang werden jedes mal kleine Mengen eines dickflüssigen bis breiigem graubraunem Sekret an den Kot abgegeben, der sowohl als Gleitmittel als auch als Duftmarkierung fungiert.
Nur wenn der Hund durch Lecken und > Schlittenfahren< auf dem Popo anzeigt, dass etwas nicht in Ordnung ist, kann man versuchen, die Drüsen vorsichtig leer zudrücken. Gelingt das nicht, und hat der Hund vielleicht sogar sichtbar Schmerzen, muss er vom Tierarzt behandelt werden. Es kann sich eine Entzündung gebildet haben, die unbehandelt sogar zu einem Abzess führen kann.
Ein regelmäßiges Ausdrücken würde nur die Produktion steigern, und somit auch das Risiko einer Entzündung.
Zähne:
Was viele nicht wissen, ist, dass die Bakterien, die die Zahnfleischentzündungen hervorrufen auch Nieren- und Herzschwäche verursachen. Diese sind dann paradoxer Weise der Grund, warum eine gründliche Zahnbehandlung unter Vollnarkose zu gefährlich wäre.
Eine regelmäßige Pflege der Zähne mit Hundezahnbürste und –pasta oder mit einem um den Zeigefinger gewickeltes Gazetuch und eine ein- bis zweimal im Jahr vorgenommene Kontrolle, und wenn nötig Behandlung, der Zähne vom Tierarzt kann dieses Elend vorbeugend verhindern.
Bei der Mundhygiene kann auch das Futter eine Rolle spielen. Hunde, die mit frischem Fleisch und Pansen gefüttert werden, und große Gelenkknochen zum Kauen bekommen, haben fast keinen Zahnstein und auch keinen Mundgeruch.
Aber auch beim Trockenfutter haben sich einige Produkte die Zahnpflege und die Geruchsneutralisierung auf die Fahne geschrieben.
Ethik
( ... und vom Märchen, dass Hunde im Trimmsalon betäubt werden.)
Als Mitglied in div. Tierschutzvereinen handele und behandele ich im Sinne des Tierschutzes.
Eine Spendendose für die Tierhilfe ist im Salon aufgestellt.
Bei Erkrankungen und Verletzungen weise ich Sie darauf hin, und empfehle Ihnen gegebenenfalls, mit Ihrem Tier zu einem Tierarzt zu gehen.
Und nun zu einer immer wieder gestellten Frage :
Nein ! ! ! In unserem Trimmsalon wird kein Tier betäubt.
Nur ein Tierarzt darf ein Betäubungsmittel verabreichen, sollte dieses wirklich einmal unumgänglich sein (z.B. bei Katzen).
Ein leichtes Beruhigungsmittel wird Ihr Tierarzt Ihnen für stressige Situationen wie z.B. Feuerwerk oder lange Reisen verschreiben, dass Sie Ihrem Tier schon ca. eine Stunde vorher geben müssen.
Ist das Tier schon gestresst, z.B. im Trimmsalon, würde das Mittel nur noch gegenteilig wirken;
Das heißt, das Tier würde noch erregter werden.
Zum Glück kommen wir fast immer ohne solche Mittel aus.
Das viele Hunde nicht so gerne in den Trimmsalon gehen, liegt vielleicht daran, dass diese auch zu Hause schon unter dem Sofa verschwinden, wenn sie eine Bürste nur sehen.
Etwas mehr Übung zu Hause würde die Arbeit im Trimmsalon sicher erleichtern, auf jeden Fall aber sollten Sie Ihrem Hund als "Rudelführer" mutig voran gehen. Was soll Ihr Hund wohl denken, wenn sie an der Tür zögern, stehen bleiben, und versuchen, ihn mit langausgestrecktem Arm vor sich her zu schieben.
> Oh je; was muss das hier gefährlich sein, wenn mein Frauchen oder Herrchen da gar nicht rein will. Dann dreh' ich doch lieber gleich wieder um. <
Also, demnächst mit gutem Beispiel voran!